Prävention sexualisierte Gewalt im Sport

Leidenschaft, Ehrgeiz, Freude, Offenheit, Gemeinschaft. All dies sind Attribute des Sports, wie wir ihn lieben und leben. Kein anderer Bereich verbindet die verschiedensten Menschen in dem Maße, wie es der Sport tut. Es ist egal, ob man groß oder klein, jung oder alt, Mädchen oder Junge ist. Jeder darf mitmachen, jeder ist Teil der Gemeinschaft. Doch gerade diese Aspekte, die den Sport attraktiv und einzigartig erscheinen lassen, bringen ebenso Risiken mit sich, welche zu häufig unter den Tisch gekehrt und in der Gesellschaft nur selten angesprochen werden. Diese Themen zur Sprache bringen und seine Mitglieder vor den Risiken zu schützen, ist Aufgabe der jeweiligen Verbände und Vereine.


Derzeit betreiben in Deutschland rund 27 Millionen Menschen Sport in einem Verein oder Verband. Bei einem Drittel der Sportlerinnen und Sportler, handelt es sich um Athleten mit Erfahrungen sexualisierter Gewalt. Dies geht aus der „Safe-Sport-Studie“ der Sporthochschule Köln hervor. Dazu zählen Erfahrungen ohne, jedoch auch mit Körperkontakt, also vom bloßen „Nachpfeifen“, unangemessenen Berührungen, bis hin zu versuchtem Sex, oder auch Sex gegen den eigenen Willen. Bei knapp 90.000 Vereinen, sind dies durchschnittlich 100 Personen pro Verein - wenn von einer durchschnittlichen Mitgliederzahl von 300 ausgegangen wird - die sexuelle Gewalt erlebt haben. Eine schockierende Zahl, welche zum Handeln auffordert. Die Täter gehen dabei oftmals nach demselben Schema vor. Das persönliche und angenehme Vereinsleben, sowie das Vertrauen der Erziehungsberechtigten und jungen Sportlerinnen und Sportler wird schamlos für die eigenen abstrusen Neigungen und Interessen ausgenutzt – ohne Rücksicht auf die Auswirkungen. Es sind zumeist Trainer, welche sich ihre Autorität und Nähe zu den Trainierenden zu Nutze machen. Sei es eine taktile Hilfestellung, die den Anfang macht, welche sich zu immer häufigerem und engerem Körperkontakt, privaten Trainingseinheiten, bis hin zu Übergriffen in der Umkleide entwickelt. Einmal in den Fokus des Täters geraten, ist es nur schwer für das Opfer aus der Situation einen Weg herauszufinden. Grund dafür sind meist der sportliche Ehrgeiz, dessen Erfolg häufig in den Händen der Trainer gesehen wird, das gute Verhältnis des Trainers zu den Erziehungsberechtigten, sowie das Fehlen von geeigneten Ansprechpartnern. Die Konsequenzen sind gravierend. 53% der Sportler mit Erfahrungen von sexualisierter Gewalt mit Körperkontakt gaben zu, psychische Beschwerden gehabt zu haben, ein Drittel davon über längere Zeiträume hinweg und allein 11% nahmen eine psychologische Therapie in Anspruch. Etwas unter der Hälfte wechselte die Trainingsgruppe, oder sogar den Verein. Die Täter kommen zumeist ohne Konsequenzen davon – ein Unding in Anbetracht des Ausmaßes ihres Vergehens und Ergebnis mangelnder Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierter Gewalt innerhalb des Sports.


Hier möchte der Badminton Verein Schaffhausen e.V. eine entscheidende Rolle einnehmen, sich explizit gegen jegliche Gewalt im Sport aussprechen und sieht die Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt als eine Querschnittsaufgabe seines Tätigkeitsbereichs. Im Zuge dessen wurde das Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt entworfen.
Das Schutzkonzept dient in erster Linie der Sicherheit der Kinder und Jugend, aber auch der -Vereinsmitglieder und bietet zugleich einen guten Leitfaden für andere Vereine. Schwerpunkte innerhalb des Konzepts liegen vor allem in der Bereitstellung von Informationen und Beratung bezüglich sexualisierter Gewalt, umzusetzenden Maßnahmen sowie genauen Hinweisen zum Vorgehen beim Konflikt- oder Verdachtsfall. Innerhalb des Vereins wird das Schutzkonzept schon praktiziert, ist Eckpfeiler für einen vertrauensvollen Umgang, intensive Auseinandersetzung mit dem Thema und schlägt sich in der Praktizierung des Sports und dem gesellschaftlichen Miteinander nieder.


Der Badminton Verein Schaffhausen e.V. hofft durch seine Maßnahmen auch andere Vereine mit ins Boot zu holen und eine möglichst breite Masse zu erreichen, um Leidenschaft, Ehrgeiz, Freude, Offenheit und Gemeinschaft, als unverkennbare Attribute des Sports zu wahren und sie vor Gefährdungen zu schützen.


Das Schutzkonzept des Badminton Verein Schaffhausen e.V. finden sie auf der Homepage unter Badminton Verein Schaffhausen e.V. - Gegen sexualisierte Gewalt - PSG Schutzkonzept (bv-schaffhausen.de).